... Eine persönliche Note pflegt Saxofonist Ben Sluijs, der mit dem Bassisten Manolo Cabras und dem Schlagzeuger Eric Thielemans angereist war. Eine Besetzung ohne Harmonie-Instrument, die auf jeder Position einen Spitzenkönner erfordert. Das war hier der Fall, denn bereits die beiden Rhythmus-Mannen bestachen mit dezidierter Handschrift: Cabras, Energisch in die Saiten greifender Kontrabassit mit fettem Sound, und der wunderbar widerborstig trommelnde Schlagzeuger Thielemans empfahlen sich mit markanten Soloeinlagen und bauten ein kantiges, spannungsreiches Fundament, über dem sich Ben Sluijs' vielfältige Saxofon-Kunst, prächtig entfalten konnte. Mal blies der 1967 in Antwerpen geborne belgische Top-Jazzer mit zartem schlankem Ton - was seinem Stil das Attribut "lyrischer Postbop" eingebracht haben mag - mal führte er die Kanne expressiv bis zum heiseren überblasen. Was Sluijs bei den durchweg starcken Set anpackte, ob selbstkomponierte Noten oder Klassiker, er tat es mit einer für ihn charakteristischen Sensiblen Eleganz.